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Kirche und Chilesäli

Die Kirche St. Peter und Paul wurde in der jetzigen Form 1671 erbaut. Nach einer Zerstörung durch eine Feuersbrunst wurde sie 1812 um einen Anbau verlängert und 1816 wieder ihrer Bestimmung übergeben.

Am Bettag 1870 unterliess Pfarrer Paulin Gschwind beim Verlesen des Hirtenbriefes in der Messe die Verkündigung des neu beschlossenen Dogmas der päpstlichen Unfehlbarkeit, das beim Ersten Vatikanischen Konzil beschlossen worden war. Dafür wurde er von Bischof Eugène Lachat zur Verantwortung gezogen und exkommuniziert. Die Kirchgemeinde lehnte als Reaktion darauf das neue Dogma mit 238:2 Stimmen ebenfalls ab. 1872 wurde die Kirche der Funktion als gemeinsame Dorfkirche aller Katholiken von Starrkirch, Wil und Dulliken enthoben. Nach der Glaubensspaltung fungierte sie künftig als Gotteshaus der christkatholischen Kirchgemeinde. Sie ist somit die älteste christkatholische Kirche der Schweiz.

Nachdem die Christkatholische Kirchgemeinde 2018 entschieden hatte, dass sie die Kirche in Starrkirch-Wil nicht mehr für ihre Zwecke benötigt, hatte sich die Gemeinde für den Erwerb der geschichtsträchtigen und wappenstiftenden Kirche entschieden. Es bestand von Anfang an die Absicht, die Nutzung der Kirche zu erweitern. Heute besteht die Möglichkeit, in der Kirche kirchlichen Zeremonien wie auch verschiedenartige kulturelle Veranstaltungen durchzuführen.

Mit erworben wurde auch das daneben liegende Kirchgemeindehaus, "Chilesäli" genannt.