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Projekt 2005: ch-4656 in concert




Ein Hörgenuss der besonderen Art
Mit „ch-4656 in concert“ lud die Kulturstiftung Starrkirch-Wil am dritten Augustwochenende 2005 zu einem aussergewöhnlichen Musikerlebnis. Im Rahmen des „OpenClassic & JazzAir“ wurde eine Komposition zwischen Klassik und Jazz mit elektronischen Elementen uraufgeführt.
Einige Streicher setzen an zu einem zarten Intro. Kaum haben sie abgesetzt, fährt ein Schlagzeug fort, das Vibraphon stimmt ein, der Bass und bald ertönt ein jazziges Stück mit dem passenden Titel „Kamelritt“. Und schon hat „ch-4656 in concert“ den Zuhörer in seine Klangwelt entführt und nimmt ihn für sich ein. Wunderschön werden hier Klassik und Jazz miteinander verwoben, fliessend gehen die Klänge dieser Komposition ineinander über.

Drei Musiker aus verschiedenen Sparten
Für diesen aussergewöhnlichen Tonteppich verantwortlich zeichneten die drei überregional bekannten Musiker Beat Escher, Robert Weder und Roman Wyss. Die drei hatten im Auftrag der Kulturstiftung Starrkirch-Wil die Komposition und das künstlerische Gesamtkonzept des Anlasses „ch-4656 in concert“ übernommen. Die Musiker arbeiten in unterschiedlichen Sparten, beschäftigten sich aber alle schon länger mit Neuer und stilübergreifender Musik. So hat Beat Escher (Violine) sowohl in Jazz-Formationen wie auch als Kammermusiker gespielt und sich mit Jazz, Klassik und Improvisation gleichermassen befasst. Robert Weders Leidenschaft gilt dem Jazz, so ist der Schlagzeuger unter anderem auch mit international bekannten Jazz-Musikern wie Franco Ambrosetti oder Glenn Ferris aufgetreten. In seinem eigenen Projekt „Robomax, live improvised dance music“ setzt er Konzepte der Kollektiv-Groove-Improvisation ein. Der Oltner Roman Wyss (Keyboard) war als freier Musiker in diversen Jazz- und Klassik-Formationen tätig. Zudem hat er die Komposition verschiedener Musicalproduktionen („Blubb“, „Chefarzt Dr. Edgar“, „Hanf im Glück“) übernommen.

Ein spannender Auftrag
Der Auftrag der Kulturstiftung Starrkirch-Wil, einen aussergewöhnlichen Konzertabend zu gestalten, reizte die Musiker sogleich. Nachdem die Kulturstiftung bereits einen Skulpturenweg, sowie einen Bildband und eine interaktive Homepage zur Gemeinde realisiert hatte, wollte man sich an einen weiteren Bereich der Kunst heranwagen.
Im Jahr 2000 wurde die Stiftung für kulturelle Impulse im Dorf von Gertrud und Fritz Rentsch ins Leben gerufen. Bereits mit ihren beiden ersten Projekten hatte die Kulturstiftung Brücken zwischen Bevölkerung und bildender Kunst bzw. Fotografie, Literatur und Neuen Medien schlagen können. Nun wurde mit dem Anlass „ch-4656 in concert“ der Weg zwischen Einwohnern und Musik frei gemacht. Die Verbindung zu Starrkirch-Wil wurde mit Motiven aus dem Liedgut des Starrkirch-Wiler Komponisten Alfred Frei hergestellt.
Nebst diesen Motiven durften sich die Musiker aber viele Freiheiten herausnehmen, was für sie die Faszination des Projektes darstellte. „Uns wurden keine Grenzen gesetzt, wird durften aus dem Nichts heraus eine abendfüllende Komposition erarbeiten“, meint Roman Wyss. „Niemand wusste, was dabei herauskommt.“ Mit dem Resultat sind die drei Musiker höchst zufrieden. Der gute Austausch habe die Zusammenarbeit spannend und bereichernd gemacht. „Als Komponist sitzt du normalerweise in deinem Kämmerchen und arbeitest an einem Stück und erst wenn es auf die Bühne kommt, weißt du, ob es gut ist“, so Beat Escher. „Diesmal konnten wir schon während der Arbeit Kritik austauschen“, ergänzt Robert Weder.

30 Musiker und eine besondere Komposition
Als die Komposition fertig gestellt war, wurden 30 Profi- und ambitionierte Laienmusiker aller Altersgruppen eingeladen, die Arrangements umzusetzen. Schon die Zusammensetzung des Klangkörpers zeigte, dass hier kein klassisches Konzert im gewöhnlichen Rahmen zu erwarten war. Die Olten Brass waren genauso mit dabei, wie Mitglieder des Oltner Jugendstreichensembles, ein E-Bass wurde ebenso eingesetzt wie ein Schlagzeug oder eine Oboe. So musizierten denn das Orchester, die Jazzband und die Solisten mal als ganzer Klangkörper, mal als Ensemble oder aber als Einzelmusiker und führten so den Zuhörer durch die aussergewöhnliche Klangcollage.
Elemente aus Klassik und Jazz fügten sich an den beiden Augustabenden mühelos ineinander und wurden durch elektronische und experimentelle Impulse ergänzt. Um dem besonderen Anlass Rechnung zu tragen, fand das Konzert im Freien am Waldrand nahe des Starrkirch-Wiler Schulhauses statt.
„ch-4656 in concert“ sollte als Abendanlass einmalig und bewusst vergänglich sein. Das ganzheitliche Licht- und Klangerlebnis unter freiem Himmel hat sein Publikum am 19. und 20. August trotz Regen in seinen Bann gezogen. „ch-4656 in concert – OpenClassic & JazzAir“: ein besonderer und vielschichtiger Konzertabend verzauberte bei seiner Uraufführung die Zuhörer.

Leitung und Komposition:
Beat Escher, Robert Weder, Roman Wyss

Mitwirkende:
Solisten: Gerhard Gloor Oboe/Marcel Lüscher Sax und Klarinette/Silvan Bolle Vibraphon/Rene Reimann Gitarre/Beat Escher Violine/Roman Wyss Piano/Jeanpierre Schaller E-Bass/Markus Fischer Kontrabass/Robert Weder Schlagzeug
Orchester: Regula Anderes (Stimmführerin), Oliver Tschopp, Pascal Ruch, Renate Portmann, Adrian Strub, Christine Peter, Pascale Utz Violine/Manfred Peier (Stimmführer), Esther Meier Viola/Barbara Gasser (Stimmführerin), Susanne
Portmann, Lea Meier Violoncello/Karin Grob Fagott u. Baritonsax
Olten Brass: Remo Fröhlicher, Walter Remensberger, Stephan Fröhlicher Trompete Marius Rüfenacht Horn/Pius Heer Posaune/Urs Wildi Tuba